Lange haben wir darauf gewartet, aber jetzt wurde es endlich Realität! Die Anwendung von Amalgam als billiges Füllungsmaterial in den Zähnen wurde bis auf wenige Ausnahmefälle innerhalb der EU verboten. Anhand der vielfachen und längst bewiesenen pathologischen Wirkungen ist diese Entscheidung längst überfällig.
Amalgam, welches weltweit seit 150 Jahren zur Reparatur kariöser Zähne verwendet wird, besteht aus etwa 50 % elementarem Quecksilber und einer Mischung aus Silber, Zinn, Kupfer und Zink (Abb. 1). Aus diesen Füllungen werden kontinuierlich kleine Mengen an Quecksilberdampf freigesetzt. Quecksilber (Hg) gilt als eines der giftigsten nichtradioaktiven Elemente.
Abb.1: Amalgam-Füllungen
In informierten Kreisen ist schon lange bekannt, dass die Quecksilberbelastung bei Amalgamträgern mit der Zahl der Amalgamfüllungen und deren Beanspruchung steigt (Abb. 2).
Abb.2.: Mit der Zahl der Amalgam-Füllungen steigt die Quecksilberbelastung
Das meiste lagert sich im Bindegewebe, in den Organen und im Nervengewebe einschließlich Gehirn (Halbwertszeiten bis zu 18 Jahren) an und sammelt sich dort zeitlebens. Somit entstehen über den Faktor „Zeit“ Quecksilberdepots, die eine unkalkulierbare toxische Gefahr darstellen. Aus der Vielfalt der bekannten Studien über pathologische Wirkungen von Quecksilber auf den Organismus einige Beispiele:
- Die Quecksilber-Konzentration im Gehirn steht in direkter Relation zu der Zahl der Amalgamfüllungen.
- Bei Amalgam-Füllungen an Schafen zeigten sich bereits nach 4 Wochen hohe Hg-Mengen in Lunge, Darm und Kiefer, später kam es zu signifikanten Erhöhungen in Nieren, Leber, Gehirn, Hypophyse, Schilddrüse, Nebennieren, Bauchspeicheldrüse und Eierstöcken.
- Metallisches Quecksilber reduziert das Immunsystem
- Die Quecksilber-Konzentration in der Follikelflüssigkeit gebärfähiger Frauen stimmt mit der Zahl der Amalgam- Füllungen überein. (Tübinger Amalgam-Studie)
- Die Quecksilber-Konzentration von Ungeborenen in Leber, Niere und Gehirn steht in direkter Beziehung zur Zahl der Amalgam-Füllungen der Mutter.
- Bis zu 60 % des in der Mutter vorhandenen Quecksilbers werden während einer Schwangerschaft an den Erstgeborenen weitergegeben.
- Frauen mit häufigen Beschwerden bei Regelblutungen bis hin zu unerfülltem Kinderwunsch konnte nach Amalgam-Sanierungen geholfen werden.
Neuere Publikationen weisen auf das Risiko von Nierenschädigungen, neuropsychologische Beeinträchtigungen, Wegbereiter für Autoimmunerkrankungen, Autismus, Haut- und Schleimhauterkrankungen hin. Quecksilber gilt außerdem Wegbereiter für Autoimmunerkrankungen, Auch die Alzheimer-Erkrankung oder die Entwicklung einer Multiplen Sklerose wird zum Teil mit einer Quecksilberbelastung in Zusammenhang gebracht.
Die Wirkungen von Amalgam auf den Organismus sind somit:
- verstärkte Bildung freier Radikale
- Enzymblockade und Inaktivierung von Coenzymen
- potenzierende Wirkung auf Schadstoffe aller Art, bis zum Faktor 100 (Aluminium, Blei, Insektizide etc.)
- toxische Belastung mit der Folge einer gesteigerten Sensibilisierung gegen jede erneute Zufuhr
- Verminderung der Ausscheidungsfähigkeit der Nieren bis hin zur Insuffizienz
- Erhöhte Elektrosensibilität durch Abbau der Widerstandskraft gegenüber elektrischen Feldern in unmittelbarer Umgebung (Haushaltsgeräte, Stromleitungen, Sender etc.)
- verstärkte Resistenz gegen Antibiotika
- gesteigertes Risiko für Autoimmunerkrankungen
- Schädigung der Nervenzellen mit erhöhtem Risiko, an multipler Sklerose, amyotropher Lateralsklerose, M. Alzheimer, M. Parkinson, chronischen Schmerzzuständen bis hin zu Neuralgien, CFS (chronisches Müdigkeitssyndrom), MCS (multiple Sensibilisierung) etc. zu erkranken
- psychiatrische und psychosomatische Krankheiten
- Schädigung der DNA
Patienten die Amalgam noch im Mund haben sollten deshalb zu ihrem eigenen Gesundheitsschutz diese schonend entfernen zu lassen.
Schonend bedeutet:
- Entfernung immer unter Kofferdam-Schutz
Kofferdam ist ein Gummischutz, der verhindert, dass Amalgamspäne, die beim Herausbohren der Füllung entstehen, in die Mundhöhle gelangen kann und geschluckt werden.
- Nie mit Schnellläufern (Turbine) die Amalgam-Füllung entfernen!
Besser mit langsam laufenden Mikromotoren (rotes Winkelstück) die Füllung „umsägen“ und in großen Stücken herausbrechen. Bei Schnellläufern entstehen vermehrt hochtoxische Quecksilberdämpfe, die über die Nase und Riechnerven direkt ins Gehirn gelangen können.
- Ideal wäre während des Herausbohrens das Tragen einer Goldmaske zur Absorption der entstehenden Quecksilberdämpfe.
- Des Weiteren sollte ein IQ-Air Filter, ein Quecksilberdampffilter, direkt vor dem Gesicht des Patienten platziert werden, um die freiwerdenden Quecksilberdämpfe einzusaugen, damit diese neutralisiert und erst gar nicht erst in die Nase gelangen können.
- Als Zwischenversorgung Steinzement als Füllungsmaterial verwenden. In dieser Phase sollte dann (über Monate) eine intensive Schwermetallausleitung der bestehenden Depots im Organismus erfolgen.
- Wenn die Zwischenversorgungen verschlissen sind, was einige Jahre dauern kann, eine definitive Versorgung mit Kunststoff-Füllungen (bei kleinen Füllungen) oder besser mit keramischen Inlays oder Teilkronen bei größeren Defekten.
Dr. Johanna Graf
Leiterin des Arbeitskreises Zahnmedizin